Entscheidende oder Kritische Lebensphasen
Es gibt Zeiten im Leben, in denen sich zu entscheiden scheint, in welcher Weise das Leben weiter verläuft. Diese Zeiten sind meist besonders geprägt von vielen oder besonders einschneidenden Veränderungen.
- Pubertät
- Berufswahl und erster Job
- Partnersuche und Familiengründung
- Lebensmitte
- Übergang zum Ruhestand
- Lebensabend
Diese Phasen sind Teil jeglichen menschlichen Lebens und doch erleben Menschen sie ganz unterschiedlich.
Abschied, Trauer, Unsicherheit und Ängste
Der Übergang in eine neue Lebensphase kann einerseits Vorfreude und Neugierde wecken – andererseits ist er immer auch mit Abschied von Vertrautem und mit Unsicherheit verbunden oder mit Ängsten vor dem Unbekannten das vor uns liegt. Was für den einen leicht zu tragen ist, kann für den anderen eine fast nicht zu ertragende Schwere haben und ihn in ein tiefes Loch reißen.
Warum ist das so?
Menschen sind verschieden. Ebenso sind es Ihre Lebensgeschichten. Ob eine Lebensphase als kritisch oder krisenhaft erlebt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der individuellen psychischen Widerstandskraft (Resilienz) stehen äußere Faktoren gegenüber.
Manchmal ist es einfach zuviel – Kritische Lebensereignisse
Bisher vielleicht unbemerkte Unsicherheiten und Ängste aufgrund tiefgreifender Veränderungen in bestimmten Lebensphasen können die psychische Widerstandskraft schwächen. Kritische Lebensereignisse wie Jobverlust, Krankheit oder Trennung sind schwerer zu tragen als das sonst der Fall wäre oder war.
Kritische Lebensereignisse können sein:
- Zurückweisungen oder Enttäuschungen
- Verlust oder Tod lieber Menschen
- Trennung und Scheidung
- Mißerfolge
- Krankheit eines Angehörigen
- Traumatische Erlebnisse
- Finanzielle Verluste und Krisen
- Einsamkeit
- Gefährdung oder Verlust des Arbeitsplatzes
- Krankheit und Körperliche Einschränkungen
- Stress
- Umzug und Entwurzelung
- Migration und Flucht
Das Potential kritischer Lebensphasen
Vieles von dem, was wir in kritischen Lebensphasen erleben ist sinnvoll. Wir hinterfragen Bewährtes. Kommendes wird auf seine Tauglichkeit geprüft. Unsere Angst bewahrt uns vor zu großen Risiken und vorschnellen Entscheidungen. Schließlich passen wir uns der neuen Situation an. Die so erlangte Gewissheit, das Richtige zu tun erfüllt uns mit Stärke und Zufriedenheit.
Wenn wir den Frieden nicht finden
Kritische Lebensphasen können aber auch dazu führen, daß wir feststecken, den nächsten Schritt nicht wagen oder einen Schritt zurückgehen und versuchen zu leben wie bisher. Wir versuchen wieder das alte Hemd anzuziehen und verdrängen, dass es unter den Achseln kneift. Unzufriedenheit macht sich breit.
Woran merke ich, wenn es zuviel wird?
Vielleicht empfinden Sie dauerhaft Erschöpfung oder Antriebslosigkeit, Ängste, Schlafprobleme, Traurigkeit, Aggressionen, Wut, Nervosität oder Interessenlosigkeit. Sie grübeln ständig oder haben körperliche Beschwerden ohne klinischen Befund – z.B. Darmprobleme oder Schmerzen. Vielleicht häufen sich auch Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen. Oder Sie fühlen sich unverstanden, hilflos und vom Pech verfolgt. Vielleicht können Sie sich einfach selbst nicht mehr leiden.
Was tun?
Lassen Sie immer von Ihrem Arzt abklären ob Ihre Beschwerden körperliche Ursachen haben. Daneben gilt es, die Psychische Widerstandskraft zu stärken. Eine psychologische Beratung, ein Coaching oder – bei seelischen Beschwerden mit Krankheitswert – eine Psychotherapie kann helfen. Manchmal ist eine Krisenintervention nötig.
Ich bin gerne für Sie da.
Midlife Crisis – Die Krise in der Lebensmitte
Die Lebensmitte stellt für viele Menschen -Frauen wie Männer- eine entscheidende Lebensphase dar. In der Mitte des Lebens verlieren Ablenkungen durch Beruf und Kinder an Dominanz. Die verbleibende Lebenszeit erscheint vielleicht plötzlich kurz und Fragen wie „Wer bin ich? Was will ich? Wo gehöre ich hin?“ drängen sich in den Vordergrund. Manchmal kommt auch ein „War das schon alles?“ in den Sinn.
Einschneidende Erlebnisse in der Lebensmitte
Die Lebensmitte kann von einschneidenden Ereignissen begleitet sein. Die Partner müssen sich nach der Kinderphase wieder neu aufeinander einstellen. Vielleicht wird die Paar-Beziehung in Frage gestellt. Vielleicht kommt es zur Pflege oder dem Verlust eines Elternteils. Loslösungsprozesse der eigenen Kinder werden oft als schmerzhaft erlebt, die Sexualität in der Paarbeziehung verändert sich und zunehmend werden körperliche Anzeichen des Älterwerdens wahrgenommen. Im Beruf macht eine jüngere Generation Karriere und stellt eventuell mit neuen Ideen das bisher Geleistete in Frage.
Zusammenspiel vieler Faktoren kann in der Lebensmitte psychischen Leidensdruck verursachen
All das sind Ereignisse, die jede für sich psychische Krisen aus-lösen könnten. Es ist nicht die Lebensmitte selbst, aber die Zusammenschau vieler Faktoren, die in dieser Lebensphase zu seelischem Leidensdruck führen kann.
Chance in der zweiten Lebendhälfte
Zugleich bietet die Lebensmitte eine Chance Erlebtes neu einzuordnen und gegebenenfalls neu zu justieren. Neue Wege können eingeschlagen oder bekannte Wege neu erlebt werden. In der Lebensmitte sind wir heute gefühlt jünger als unsere Großeltern es waren. Es ist gesellschaftlich anerkannt nochmal durchzustarten und die Auseinandersetzung mit Themen der Selbstfindung ist heute nicht mehr in die Esotherik-Ecke verbannt. Wir haben ungeahnte Möglichkeiten, dürfen uns auch in der zweiten Lebenshälfte noch weiterentwickeln und neu orientieren. Wir können darin auch nach der Erziehungsphase noch Vorbild sein für unsere Kinder und Enkelkinder.
Das Beste kommt noch
Ob Sie seelischen Leidensdruck empfinden oder sich selbst finden und neu ausrichten möchten – ich begleite Sie gerne dabei, damit die Zeit ab jetzt noch besser wird als die, die hinter Ihnen liegt.
Ich freue mich auf Sie.
Ihre
Simone Schaab
Bei Akuten Krisen:
Notfallnummern und psychiatrische Ambulanzen
Telefonseelsorge: 0800/1110111 oder 0800/1110222
Notrufnummer Rettungsdienst: 112
Vitos psychiatrische Ambulanz Heppenheim
Viernheimer Straße 4
64646 Heppenheim
Tel. 06252 – 16 – 411
Fax 06252 – 16 – 335
ambulanz@vitos-heppenheim.de
www.vitos-heppenheim.de
Öffnungszeiten:
Montag – Mittwoch 8:00 – 18:00
Donnerstag 8:00 – 9:00 und 10:30 – 18:00
Freitag 8:00 – 16:30
Im Notfall kann die Aufnahme zu jeder Zeit direkt über den zuständigen Dienstarzt in die Wege geleitet werden.
Tel. 06252 – 16 – 280
Klinik für Allgemeine Psychiatrie Heidelberg
Voss-Str. 4 (Haus 2)
69115 Heidelberg
Tel. (Ambulanz): 06221-56-4431
(Mo. – Fr. 9:00 – 17:30 Uhr nach Terminvereinbarung)
In Notfällen auch rund um die Uhr und am Wochenende:
Diensthabender Arzt der Psychiatrischen Uniklinik
06221-56-4466 (über die Pforte erreichbar)
Zentralinstitut für seelische Gesundheit (ZI)
J5
68159 Mannheim
Zentraler Aufnahmedienst
(24 Std. Ärztlicher Bereitschaftsdienst für Notfälle und psychische Krisen):
Tel.: 0621-1703-0
Allgemeinpsychiatrische Ambulanz:
Tel.: 0621-1703-2857 (Mo. – Fr. 8:30 – 17:00 Uhr, Terminvereinbarung)
http://www.zi-mannheim.de/behandlung/zentrale-aufnahme-ambulanzen.html