Ausschlussdiagnose Reizdarmsyndrom (RDS)
Patienten haben meist schon einen langen Leidensweg, eine große Zahl an Arztbesuchen und eine umfassende medizinische Diagnostik hinter sich bis schließlich die Diagnose lautet: Reizdarmsyndrom, RDS, nervöser Darm oder -zu englisch- irritable bowel syndrome (IBS). Darmbeschwerden sind inzwischen zum ständigen Begleiter geworden. Vielleicht geben die Beschwerden sogar den Tagesablauf vor. Für viele Patienten ist es zur traurigen Gewohnheit geworden, sich – egal wo und in welcher Situation – zu vergewissern, dass eine Toilette in der Nähe ist.
Die Seele leidet mit
Der Darm schert sich nicht darum ob die Situation gerade passt, ob eine Toilette erreichbar ist oder der berufliche Alltag gerade volle Einsatzbereitschaft abverlangt. Resignation, Hilflosigkeit, Ärger, Unsicherheit und Angst bis hin zur Vermeidung „brenzliger“ Situationen schlagen auf die Psyche. Noch mehr Stress und Druck entsteht. Viele Patienten berichten, dass Druck und Stress die RDS Symptomatik verschlimmern. Ein Teufelskreis.
Krankheitsbewältigung, Symptomlinderung, Lebensqualität
Hier kann Psychotherapie weiterhelfen. Krankheitsbewältigung und Verbesserung der Lebensqualität können Therapieziele sein. Symptomlinderung z.B. durch Stressabbau kann angestrebt werden. Wieder mehr Selbstsicherheit zu erlangen ist im Zuge einer ressourcenorientierten Therapie möglich.
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Gewöhnen kann man sich an dieses Leiden nicht
Das funktionelle Darmleiden beeinträchtigt die Lebensqualität meist viel zu sehr, als dass man sich wirklich daran gewöhnen könnte. Dabei sind Durchfälle nur eines von vielen Symptomen – manche Patienten leiden im Gegenteil an Verstopfung. Blähungen, Schmerzen, Unvollständige Darmentleerung und erschwerter Stuhlgang sind häufig. Es wird von Rückenschmerzen und Migräneartigen Kopfschmerzen berichtet. Darmentleerung bringt im Allgemeinen Erleichterung.
Ursache? Unbekannt?
Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind unklar. Unter anderem kommen Laktoseintoleranz, Glutensensitivität, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Darmfehlbesiedlungen, Veränderungen der Motilität, Senkung der Schmerzreizschwelle im Verdauungstrakt, Gastroenteritis und psychische Auslöser in Betracht. Eine familiäre Häufung des Krankheitsbildes wird beobachtet.
Multifaktorielle Ursache und interdisziplinärer Ansatz
Es scheint sie nicht zu geben, die eine das Krankheitsbild RDS hervorrufende Ursache. Ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren als Ursache liegt nahe. Im Sinne der Patienten ist Zusammenarbeit gefragt. Aufbauend auf eine umfassende ärztliche somatische Diagnostik, die für eine gesicherte RDS-Diagnose unverzichtbar ist, gilt es Ursachenforschung und therapeutische Vorgehensweise auf mehrere Säulen zu stützen. Eine dieser Säulen ist die Psychosomatik und Psychotherapie.
Die Rolle der Psyche beim Krankheitsbild RDS ist vielfältig
Welche Rolle die Psyche beim Krankheitsbild RDS einnimmt ist individuell ganz unterschiedlich. Psychischer Leidensdruck kann eine Folge der Krankheit sein. Aber auch eine Rolle der Psyche als Krankheitsursache oder bei der Aufrechterhaltung der Krankheit ist möglich. Auch Ko-Morbidität – also das voneinander unabhängige gleichzeitige Auftreten von psychischem Leidensdruck und RDS kann gegeben sein.
Mögliche Zusammenhänge im Überblick:
- Das psychische Befinden als Ursache des Reizdarmsyndromes oder umgekehrt
- Das Psychische Befinden beeinflusst das Reizdarmsyndrom oder umgekehrt
- Das Reizdarmsyndrom und das seelische Leiden erhalten sich wechselseitig aufrecht
- Das Psychische Befinden (eventuell mit Leidensdruck) und das RDS verlaufen parallel
Keine Ultima Ratio – Psychotherapie frühzeitig in Betracht ziehen
Die möglicherweise komplexen Zusammenhänge zwischen RDS und Psyche legen es nahe, die Therapieoption Psychotherapie frühzeitig in Betracht zu ziehen. Viele Patienten und manchmal auch Ärzte schrecken dennoch davor zurück. Das ist auch verständlich – denn wie kann bei einer so greifbaren und den Alltag beeinträchtigenden körperlichen Symptomatik keine körperliche Ursache vorliegen?
UND statt ENTWEDER-ODER
Die Anerkennung der Psychischen Komponente kommt für viele einem „In-Frage-Stellen“ der Echtheit und Schwere der Symptomatik gleich. Nur geht es hier gar nicht um ein ENTWEDER Psychisch ODER körperlich. Es geht vielmehr um ein „UND“. Die körperliche Symptomatik ist schwer. Sie hat vielleicht Ursachen, die wir nach heutigem Stand der Medizin einfach noch nicht klar bestimmen können UND es gibt Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche. UND es gibt Ansatzpunkte wie Psychotherapie Leidensdruck mindern kann.
Wenn der eigene Darm zum Feind wird
Beim Reizdarmsyndrom entzieht sich der Darm der Kontrolle des Patienten. Immer wieder verursacht er unangenehme Situationen, die von den Betroffenen oft auch als peinlich empfunden werden. Der Patient, die Patientin fühlen sich als Opfer der Willkür. Der Kopf kann dem Bauch keinen Einhalt gebieten. Abneigung, Ablehnung und Aggressionen gegenüber dem sich verselbständigenden Körperteil entstehen.
Psychotherapie bei RDS
Eine wichtige Behandlungsoption ist es, die fehlende Kontrolle zumindest in Teilen zurück zu gewinnen. Die Psyche (Emotionen, Stressempfinden, Angst, etc.) beeinflusst den Kopf und Geist ebenso wie den Darm und die RDS Symptomatik. Sie stellt sozusagen eine Kommunikationsbrücke dar. Der Kopf kann über die Psyche wieder Kontakt zum Darm aufnehmen. Ziel ist ein Mehr an Selbststeuerung.
Der integrative Therapieansatz
Ich nutze den integrativen Therapieansatz, d.h. es kommen unter anderem Techniken aus der Verhaltenstherapie, Hypnotherapie und der Hypnosystemik zum Einsatz. Unterstützend nutze ich Methoden aus der Körperpsychotherapie, der Kunsttherapie oder der naturgestützten Therapie.
Vielleicht passt es für Sie besser auf der Ebene des Verhaltens zu bleiben. Vielleicht haben Sie aber auch das Gefühl etwas mehr in die Tiefe zu gehen zu müssen. Wir entscheiden unser individuell auf Sie angepasstes Vorgehen immer auch unter Berücksichtigung Ihrer abrufbaren Ressourcen (Schutzfaktoren und Kraftquellen).
Heute ist der beste Tag etwas zu verändern.
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Herzlich, Ihre
Simone Schaab